MARCAIRE-MAHLZEIT
auf den Gipfeln der Vogesen
In meiner Kindheit bestand unser sonntägliches Ritual darin, in die Berge zu fahren, um die frische Luft zu genießen! Meistens hielten wir an der Route des Crêtes bei Markstein oder ihrem höchsten Gipfel, dem Großen Belchen. Und dann zogen wir los und machten uns auf eine mehrstündige Wanderung durch die Hochweiden, die sog. „Hautes Chaumes“ …“
EIN KILOMETER ZU FUSS, DAS GEHT IN DIE BEINE ...
Mit der Wanderkarte in der Hand hielten Lieder singend wir auf den Gipfel zu (man muss sich schließlich motivieren, nicht wahr?), und wie froh waren wir, wenn wir endlich inmitten der Weiden und Kühe der Vogesen den „Bauerngasthof“ entdeckten, den ich schon so sehnlichst herbeiwünschte!
ERST DIE ARBEIT, DANN DAS VERGNÜGEN!
Was wollen wir essen? Keine Frage: eine „Melkermahlzeit“! Zwischen Fleischpastete, den „Roïgabrageldis (gedünsteten Kartoffeln)“ mit Rauchfleisch, Wurstspezialitäten nach Art des Hauses, einer Portion Munster und Blaubeertorte … Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei … und für jeden Appetit. Mhm, dieser Duft aus der Küche und die freundliche Atmosphäre, hier fühlt man sich gleich wie zu Hause!
WAS IST DENN EINE „MELKERMAHLZEIT“?
Der Ursprung der Bauerngasthöfe geht zurück auf das 19. Jahrhundert. Zu jener Zeit trieben viele Bauern ihre Herden aus den Tälern auf die Gebirgsweiden. Dieser alte Brauch wird auch heute noch praktiziert und heißt Almauftrieb. Die „Marcaires“ (dt.: „Melker“, abgeleitet aus dem elsässischen Wort „Malker“ für Viehtreiber) hüteten die Herden, ihre Unterstände nannte man „Marcairie“.
EIN ABSOLUTES MUSS
Viele Jahre später verließen die Familien der Viehtreiber ihre Häuser im Tal, um den Sommer in den Bergen zu verbringen. Die Landwirtschaft reichte jedoch nicht zum Überleben aus, und so errichteten die Bauern in jedem Bauernhof einen Gasthof. Die „alten Melkereien“ wurden also zu Bauerngasthöfen, zur großen Freude der Wanderer!
„Von Guebwiller aus gelangt man in nur einer halben Stunde zu einem der Bauerngasthöfe in den Vogesen. Die Abenteuerlustigeren unter Ihnen werden einen der Wanderwege des Club Vosgien nutzen, um zu einem Bauerngasthof zu gelangen. Während der Sommersaison können Sie auch den Pendelverkehr auf der Vogesenkammstraße nutzen, der zahlreiche Bauerngasthöfe auf der Route des Crêtes anfährt.“